Schwimmmythen ins rechte Licht gerückt
Mythos #1: Ich muss nur lange genug schwimmen, dann wird mein Stil immer besser.
Tatsache:
Durch langes Schwimmen ohne spezielle Übungen schleift sich der aktuelle Stil ein.
Ist er schlecht, bleibt er schlecht und er ist dann auch immer schwieriger zu korrigieren.
Besser ist:
Immer wieder technische Übungen in das Konditionstraining einzubauen,
um seinen Stil zu verbessern.
Da es die "ideale" Technik nicht gibt, ist es sinnvoll, Variationen zu üben,
um die Fähigkeit zu erwerben, auf geänderte Anforderungen einzugehen.
Mythos #2: Den besten Trainingserfolg erziele ich, wenn ich lange Strecken zurücklege.
Tatsache:
Durch langes, also langsames Schwimmen gewöhne ich mich an dieses Tempo.
Das verbessert die Grundlagenausdauer. D.h. ich kann länger langsam schwimmen, werde aber nicht schneller.
Besser ist:
Immer wieder schnelle Trainingseinheiten einzubauen,
um aus dem Trott herauszukommen und den Organismus an höhere Geschwindigkeiten anzupassen.
Dazu gehört auch Intervalltraining.
Mythos #3: Den besten Trainingserfolg erziele ich, wenn ich immer mit Vollgas schwimme.
Tatsache:
Wer immer mit Vollgas schwimmt, hat bald abgewirtschaftet.
Durch die ständige hohe Belastung geht die Leistung zurück,
die Technik wird vernachlässigt und die Unfallgefahr steigt.
Besser ist:
Eine ausgewogene Mischung aus langsamen und schnellen Einheiten.
Am besten abgestimmt auf den individuellen Leistungsstand und die geplanten Wettkämpfe.
Ein guter Trainer richtet seine Trainingspläne deshalb nach Jahreszeit und Wettkampfzeiten aus.
Wolfgang Gruber, Oktober 2016